Erst mal möchte ich mich entschuldigen, dass ich so lange nichts von mir hab hören lassen. Dafür gab’s mehrere Gründe, zum einen hatte ich selten eine gute Internetverbindung, zum anderen übermannte mich eine ziemliche Schreibfaulheit 😉
Ich bin seit dem 13. November in Indonesien, genauer gesagt, auf der Insel Sulawesi. Hier habe ich meine Freundin Steffie getroffen, die ich vor Jahren mal in Laos kennengelernt hab. Wir trafen uns in Makassar und haben uns einen Tag die Stadt angesehen… naja, wirklich sehenswert ist Makassar nun wirklich nicht, aber wir hatten ein super Hotel mit Pool, was uns den Aufenthalt doch sehr versüßt hat.
Weiter ging es dann mit einem winzigen Flugzeug in die Stadt Poso. Morgens gegen 10 Uhr landeten wir und mussten dann feststellen, dass der nächste Bus erst 16 Uhr fuhr. Völlig gerädert und durchgeschwitzt stiegen wir dann also am Nachmittag in einen Minibus. Ich bin im Vorfeld ob der schlechten Straßenverhältnisse auf Sulawesi schon ‘gewarnt’ worden, aber was die nächsten fünf Stunden auf uns zukam, hatte ich wirklich nicht erwartet. Der Fahrer, der mehr mit SMS schreiben und rauchen als mit fahren beschäftigt war, schien noch nie etwas von gerade aus fahren und Tempolimit gehört zu haben. Wir wurden dermaßen im Auto hin– und hergeschüttelt, dass mir trotz Reisetabletten übel wurde (kenne ich sonst nicht). Dass ganze Straßenabschnitte scheinbar verschwunden waren und wir statt dessen auf Geröll entlangbretterten, machte die Sache nicht besser. Aber –oh Wunder– wir sind tatsächlich heil in Ampana angekommen. Leider erfuhren wir hier, dass unserer Boot auf die Togian Islands am nächsten Tag nicht fuhr, also war eine Zwangspause in Ampana angesagt.
In Sulawesi ist es an sich schon unglaublich heiß und Ampana liegt nur wenige Kilometer südlich vom Äquator entfernt. Wir konnten wirklich kaum unser Hotel verlassen, weil es einfach zu heiß war! Alles was wir an diesem verloren gegangenen Tag tun konnten, war, vor unserem Zimmer zu sitzen und Karten zu spielen. Zu mehr waren wir schlicht und ergreifend nicht in der Lage. Aber für die Aussicht auf die paradiesischen Togian Islands nimmt man halt so einiges auf sich 😉
Captain Nine (da er nur noch neun Finger hat) empfing uns auf seinem Boot mit einem breiten Grinsen. Ich fühlte sofort gut aufgehoben bei ihm, auch wenn die ‘Fähre’, die uns auf die Insel bringen sollte, eher einer Nussschale als einer Fähre glich. Die See war zum Glück angenehm ruhig und nach dreieinhalb Stunden erreichten wir unser Ziel: das Island Retreat auf der Batudaka Insel.
Es gibt trotz der unglaublichen Schönheit hier keinen Tourismusboom. Das hat nicht nur mit der beschwerlichen Anreise zu tun, sondern auch, weil es nur selten Strom gibt und wenige Süßwasserquellen. Die zehn Unterkunftsmöglichkeiten auf den verschiedenen Inseln weisen dadurch einen sehr einfachen Standard auf: kein fließendes Wasser und Strom gibt es mittels eines Generators für ca. drei Stunden ab Sonnenuntergang. Wer für ein paar Tage vom Handy oder Internet nicht lassen k oder auf eine richtige Dusche verzichten kann, der sollte besser nicht auf die Togian Islands reisen.
Unsere Unterkunft ist an einem wunderschönen einsamen Strand gelegen. Begrüßt wurden wir von einer aufgekratzten Hunde-Rasselbande, die uns erst in Ruhe ließ, nachdem sie ihre Streicheleinheiten bekommen hat. Nach einem leckeren Mittagessen konnten wir dann unseren wunderschönen (aber sehr einfachen) Oceanview Bungalow beziehen. Ich lag den restlichen Tag abwechselnd in der Hängematte, am Strand oder im Wasser und war wegen der Schönheit und absoluten Ruhe tiefenentspannt.
Eigentlich waren wir zum Tauchen auf die Inseln gekommen, aber leider war irgendetwas defekt (ich habe nicht so richtig verstanden, was genau), weshalb wir uns aufs Schnorcheln beschränken mussten. Aber das war auch ok. Von unserem hoteleigenem Steg konnten wir direkt zum schnorcheln ins Wasser und hatten eine kunterbunte Unterwasserwelt quasi vor der Haustür. Nachmittags, wenn die Flut langsam zurückkam, missbrauchten wir den Steg als Sprungturm.
Obi, der herzensgute Dive Master unserer Unterkunft hatte Angst, wir würden uns langweilen (war nicht der Fall) und wollte viel mit uns unternehmen. Ihm war es sichtlich unangenehm, dass er uns kein Tauchen anbieten konnte und das war wohl seine Art der Wiedergutmachung. Wir fuhren mit ihm zu seinen Freunden zu einer Perlenfarm und ließen uns erklären, wie die Perlenzucht so funktioniert. Außerdem fuhr er mit uns zum Schnorcheln aufs offene Meer — mit seinem kleinen Fischerboot und einer relativ starken Strömung, klang das erst mal nach keiner guten Idee. Aber Obi ist absoluter Profi und die Schnorchelspots waren unglaublich, wir sahen mehrere Triggerfische, Anemonenfische (“Nemo-Fisch”), Papageienfische, Zackenbarsche (die gab es dann zum Abendessen) und Barracudas.
Abends saßen wir mit Obi auf unserem Steg, wo er uns mit einigen Tauchanekdoten unterhielt. Wir haben ihn beide sehr ins Herz geschlossen. Die beiden Hunde Molly und Puschel waren ebenfalls stets an unserer Seite. Ich bin ein riesiger Hundefan und die beiden konnte man nur gern haben. Schwanzwedeln begrüßten sie uns morgens und folgten uns den restlichen Tag, wohin wir auch gingen.
Nach vier Tagen Robinson-Crusoe-spielen, mussten wir leider zurück in die Zivilisation. Das einzige, worauf ich mich wirklich freute, war eine Dusche. Aber ich hätte auch gut und gern noch länger drauf verzichtet, wenn wir dafür länger im Paradies hätten verweilen können.
Jetzt sind wir in Tentena. Und auch hier ist es paradiesisch, wenn auch auf andere Art und Weise. Darüber schreibe ich die Tage in meinem nächsten Beitrag. Jetzt geht es erstmal mit dem Nachtbus 15 Stunden nach Tana Toraja.
Oh wie schöööön. Das klingt wirklich traumhaft. Wie bist du auf das Retreat bzw. die Togian Inseln gekommen? Und was hat dich der Trip (Anreise u. Unterkunft) gekostet? Die Bilder sind wundervoll, insbesondere bei unserem nasskalten Schmuddelwetter hier. Und der Bungalow…ein Paradies! Hab noch viel Spaß und pass auf dich auf!
Hey Verena,
die Auswahl an Unterkünften auf den Togian Inseln ist ja recht überschaubar und da wir leider nur ein ziemlich straffen Zeitplan haben, kam für uns nur eine Unterkunft in Frage, wo man nicht noch mal mit dem Boot/Fähre den ganzen Tag benötigt um dort hinzugelangen. Die Anreise ist so schon wirklich nervenaufreibend. Wir haben uns den Flieger von Makassar aus gegönnt (ca. 50 €), dann noch mal mit dem Minibus fünf Stunden weiter (5 €) und schließlich die Fähre (2,50 €). Dadurch, dass die Fähre nur jeden zweiten Tag fährt und wir somit einen Tag Zwangspause hatten, hat die Anreise insgesamt zweieinhalb Tage gedauert.
Die Unterkunft kostet 38 USD pro Person und beinhaltet drei superleckere Mahlzeiten (man kann ja dort nirgendwo essen gehen — es gibt wirklich nur das Resort und drumherum ist Dschungel oder Wasser) und Kaffee und Tee so viel man möchte den ganzen Tag über. Schnorchel– und Tauchausflüge kosten natürlich extra, ist aber alles im Rahmen.
So weit wie ich es verstanden habe, haben alle Unterkunftsmöglichkeiten auf den Togian Inseln ein ähnliches Angebot, nur die Preise sind recht unterschiedlich.
Ich fand es herrlich dort, aber man darf wirklich keine hohen Ansprüche an Komfort haben. Es sind eben nicht die Malediven 😉
Viele Grüße nach Berlin und lass Dich nicht vom Schmuddelwetter ärgern,
Dörte
Pfff, wir haben jetzt Schnee hier und die Heizung bollert. Auch toll. So!

Ähm… ja, das klingt auch toll *räusper* 😉
Hoffe, wir sehen uns bald.
Ich drück Dich,
Dörte