Nach den wunderbaren Togian Islands machten wir uns auf den Weg ins verschlafene Örtchen Tentena. Wir gönnten uns nach der ermüdenden Bootsfahrt für die sechsstündige Fahrt von Ampana nach Tentena ein Auto (mit Fahrer), was uns stolze 800.000 IDR (ca. 60 €) gekostet hat. Hätten wir das nicht gemacht, wären wir mit etwas Glück genau 24 Stunden später angekommen. Die Busverbindungen auf Sulawesi sind eben nicht wirklich gut miteinander abgestimmt…
Der Fahrer war dieses Mal etwas aufmerksamer und fuhr nicht ganz so rasant wie der auf der Hintour, aber die Straßen in Sulawesi sind wirklich eine Sache für sich und ich war froh, wieder eine Reisetablette genommen zu haben.
Tentena ist direkt am Poso-See gelegen. Als größter See Sulawesis ist er mit 460 Metern ganz schön tief. Am frühen Abend bezogen wir unser einfaches, aber sehr gemütliches Zimmer in der Ue Datu Cottage (10€/Nacht). Chorneliuz vom „Costumer Care Service“ unserer Unterkunft bot uns an, mit ihm am nächsten Tag zum nahegelegen Wasserfall und an den See zum baden zu fahren. Ich lieh mir einen Motorroller und Steffie fuhr bei Chorneluiz mit. Der Wasserfall war wirklich eine Wucht. Das Wasser ist wunderbar sauber und herrlich erfrischend. Allerdings dauert es eine ganze Weile, bis wir ganz oben ankamen, denn für die Einheimische ist der Wasserfall ein Ausflugsziel nach dem sonntäglichen Kirchgang (in Tentena sind die meisten Bewohner Christen). Wir mussten also mal wieder als Foto-Objekt herhalten. Ein Selfie hier, ein Selfie dort und noch mal eins mit dem gesamten Freundeskreis oder der Familie. Kaum waren wir fertig und liefen einige Meter, stürmten auch schon die nächsten auf uns zu mit der Bitte um Fotos. Egal, wir hatten unseren Spaß. Aber ich möchte nicht wissen, auf wie vielen Facebook-Chroniken von mir fremden Leuten ich nun zu sehen bin 😉
Fledermäuse gelten in Tentena als kulinarische Spezialität und Chorneliuz schwärmte, es sei es das leckerste Essen der Welt. Als wir dann später auf den Markt gingen und mir ein Verkäufer anbot, mal Fledermaus zu probieren, nahm ich das Angebot nach einigem Zögern an, während sich Steffie angewidert wegdrehte. Es kostete mich schon etwas Überwindung. Und was ich dann schmeckte, war ziemlich scharf und sehr, sehr zäh, so als würde ich auf eine Sehne beißen. Der Verkäufer erwartete grinsend und mit großen Augen eine Reaktion von mir und ich konnte ihm diese nur mit einem gequälten Lächeln und erhobenen Daumen geben. Och nö, Fledermaus kommt mir auch in Zukunft nicht auf den Tisch!
Chorneliuz war ein toller Guide, wobei er eher als Freund denn als Guide agierte. Nach dem Wasserfall gingen wir zu einer befreundeten Familie von ihm, wo wir uns mit leckeren Maissuppe und einer gerade geernteten Papaya stärkten. Lecker! Wir fuhren die Küste des riesigen Poso-Sees entlang und mal wieder hätte es für mich endlos weitergehen können, ich bin wirklich ein großer Motorroller-Fan geworden Der See selbst ist so riesig, dass man nicht bis zur anderen Küste schauen kann. Da das Wasser total klar und sauber ist, könnte man leicht meinen, man schaue hinaus aufs Meer. Wir plantschen ewig im See herum bis es schließlich dunkel wurde und wir zur Unterkunft zurückfuhren. Chorneliuz besorgte uns Palmwein und wir saßen zusammen mit Ali, einer Engländerin, im Garten, tranken dieses widerliche Gesöff (das allerdings mit jedem Schluck besser und besser schmeckte) und quatschten bis in die Nacht hinein über Gott und die Welt. Ein wirklich rundum gelungener Tag.
Leider ging es tagsdarauf schon wieder mit dem furchtbaren Nachtbus weiter Richtung nach Rantepao. Rantepao liegt im Land des Toraja-Volks und hat uns total überwältigt, aber darüber schreibe ich beim nächsten Mal.
Wow, man sieht ja wirklich kein Ende vom See und durch den Sandstrand denkt man, du stehst vorm Meer oder Ozean. Wieder schöne Fotos. Man sieht, dass ihr viel Spaß hattet. Weiter so!
Hallo Verena,
Spaß hatten wir total. Wir haben uns im Nachhinein nur geärgert, dass wir nicht länger geblieben sind. Die Gegend um den Poso-See hat wirklich eine Menge zu bieten. Beim nächsten Sulawesibesuch dann eben 😉
Viele liebe Grüße aus Bangkok,
Dörte